5 Gesundheitsmythen über unsere Nieren – was stimmt wirklich?
Dr. med. Simone Rieder
26. Juni 2023
3 min
Viele Gesundheitsmythen begleiten uns im Alltag – so auch Mythen rund um die Nieren und Nierenerkrankungen. Unsere Expertinnen klären auf, welche Annahmen wirklich stimmen.
Mythos #1: Eine Nierenerkrankung lässt sich durch Schmerzen in den Nieren erkennen.
Diese Aussage ist in den meisten Fällen falsch. Schmerzen bestehen oftmals nur, wenn Nierensteine oder ein Infekt, wie z.B. eine Nierenbeckenentzündung, vorliegen. Eine Nierenfunktionseinschränkung schmerzt an sich nicht. Selten können die Nieren auch Schmerzen verursachen, wenn sie im Rahmen einer akuten Erkrankung (mit unterschiedlicher Genese) «anschwellen».
Mythos #2: Nieren sollten warmgehalten werden.
Dieser Mythos ist falsch. Unsere Nieren sind gut geschützt und gut gepolstert.
Mythos #3: Betroffene einer chronischen Nierenerkrankung sollten viel Flüssigkeit zu sich nehmen.
Diese Annahme ist ebenfalls falsch. Wenn die Nierenfunktion nur leicht eingeschränkt ist, kann nach dem Durstgefühl getrunken werden. Grundsätzlich werden etwa 1.5 bis 2 Liter am Tag empfohlen. Ist die Nierenerkrankung jedoch fortgeschritten, kann der Harn manchmal nicht mehr ausreichend ausgeschieden werden und die Trinkmenge muss daher eingeschränkt werden. Ansonsten kann sich Wasser im Gewebe oder in der Lunge ansammeln und zum Auftreten von Beinschwellungen oder Luftnot führen.
Mythos #4: Zu viel Salz ist schädlich für unsere Nieren.
Ja, diese Aussage stimmt indirekt, denn Salz wird durch die Niere ausgeschieden. Ein hoher Salzkonsum kann zu Bluthochdruck führen, welcher die Nieren über die Zeit schädigen kann.
Mythos #5: Alle Nierenerkrankungen sind unheilbar.
Diese Aussage ist zum Teil richtig und zum Teil falsch. Manche Nierenerkrankungen sind nicht heilbar, können jedoch durch verschiedene Medikamente verlangsamt und verbessert werden. Andere Nierenerkrankungen können mit speziellen Medikamenten behandelt werden und so geheilt werden.
0/0
Weitere Beiträge
Ratgeber
Mehr als nur Rückenschmerzen – moderne Wirbelsäulenmedizin am Spital Zollikerberg
Rückenschmerzen zählen zu den häufigsten gesundheitlichen Beschwerden – doch nicht jede Diagnose macht eine Operation notwendig. Dr. Beat Wälchli, Chefarzt und Leiter der Klinik für Wirbelsäulenchirurgie am Spital Zollikerberg, spricht im Interview über den interdisziplinären Behandlungsansatz, die Bedeutung einer sorgfältigen Indikationsstellung und darüber, warum Teamarbeit und der Blick auf den ganzen Menschen im Zentrum stehen.
Ratgeber
Lipödem: Wenn Schwere zur Belastung wird – ganzheitliche Hilfe bei Lipödem
Das Lipödem-Syndrom ist eine chronische Erkrankung des Unterhautfettgewebes, die häufig über Jahre unerkannt bleibt. Sie betrifft fast ausschliesslich Frauen und wird oftmals fälschlicherweise mit Übergewicht oder Adipositas gleichgesetzt. Dabei handelt es sich beim Lipödem um eine eigenständige, medizinisch relevante Diagnose – mit spezifischen Symptomen und Behandlungsansätzen. Viele Betroffene kämpfen mit Schmerzen, Spannungsgefühlen und einer deutlichen Einschränkung ihrer Lebensqualität. Besonders belastend ist, dass die Beschwerden nicht selten verharmlost oder fehlinterpretiert werden – sowohl im sozialen Umfeld als auch im medizinischen Kontext. Trotz der Bezeichnung Lipödem – was eine Schwellung (Ödem) des Gewebes vermuten lässt – ist ein Ödem nicht zwingend vorhanden. Zwar kann dies begleitend auftreten, es zählt jedoch nicht zu den typischen Merkmalen des Lipödem-Syndroms.
Ratgeber
Radiologische Diagnostik der Osteoporose: Alles, was Sie wissen müssen – ein Interview mit Dr. med. Stephan A. Meier, Chefarzt für Radiologie des Spitals Zollikerberg
Osteoporose bleibt oft lange unbemerkt – die Radiologie spielt eine entscheidende Rolle bei der frühzeitigen Erkennung. Im Interview erklärt der Chefarzt der Radiologie, Dr. med. Stephan A. Meier, welche Verfahren eingesetzt werden, wer besonders gefährdet ist und worauf Patientinnen und Patienten achten sollten.