«Der Mehrheit geht es gut – aber eben nicht allen.» François Höpflinger am Lunch & Learn vom 22. Februar.
6. März 2024
Volles Haus im Brunnenhof-Saal auf dem Zollikerberg: Zahlreiche Mitarbeitende der Gesundheitswelt Zollikerberg, Freiwillige und Bewohner:innen der Einrichtungen auf unserem Areal wohnten am 22. Februar dem Anlass im Rahmen der Mittagsreihe «Lunch & Learn» mit François Höpflinger, einem der profiliertesten Alter(n)sforscher der Schweiz, bei.
Aus aktuellem Anlass – rund zehn Tage vor den Abstimmungen über die beiden AHV-Initiativen – wollten wir vom emeritierten Titularprofessor für Soziologie und Mitglied der Leitung des Zentrums für Gerontologie der Universität Zürich wissen, was aus wissenschaftlicher Sicht bekannt sei zur Frage, wie es den älteren Menschen in der Schweiz eigentlich gehe. Und dies nicht nur in gesundheitlicher, sondern auch in wirtschaftlicher und in sozialer Hinsicht.
In einem ebenso reichhaltigen wie pointierten Referat rief Höpflinger in Erinnerung, dass es heute einem Grossteil der älteren Menschen in der Schweiz tatsächlich länger gut gehe, als dies früher der Fall war. Vor diesem Hintergrund stellte er grundsätzlich in Frage, ob die heute üblichen Biographie- und Karriereverläufe, die eine starre Trennung von Erwerbs- und Ruhestandsphasen vorsehen, noch zeitgemäss seien. Das verordnete Ausscheiden aus dem Arbeitsprozess mit 65 Jahren entspreche jedenfalls für viele nicht mehr der gesellschaftlichen und tatsächlich erlebten Realität. Auch in wirtschaftlicher Hinsicht stehe ein Grossteil der älteren Schweizer Wohnbevölkerung heute gut da. Allerdings reichten die Renten für ein Viertel aller Bezüger:innen nicht zum Leben, ein Wert, der trotz anderslautender politischer Bekenntnisse seit Jahrzehnten stagniere. Dieser Umstand sei ebenso zu korrigieren wie ein gesellschaftliches und politikleitendes Bild des Alter(n)s, das in erster Linie die Defizite betone.
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