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Backstage

Lehre, Schule und Beachvolleyball: Eine dreifache Leidenschaft

28. Juni 2024

lesezeit

4 min

Céline Larisch, Fachfrau Gesundheit in Ausbildung im Spital Zollikerberg ist eine der wenigen Personen, die eine Swiss Olympic Card im Bereich Beachvolleyball besitzen. In ihrer Spitalgeschichte erzählt die 17-Jährige, wie sie Arbeit, Schule und das regelmässige Training unter einen Hut bringt und wie sie im Spital dabei unterstützt wird.

In welcher Funktion arbeitest du im Spital Zollikerberg?

Ich mache meine Lehre als Fachfrau Gesundheit im Spital Zollikerberg. Diese habe ich 2023 gestartet und werde sie voraussichtlich 2026 beenden. Die Hälfte der Zeit verbringe ich auf der Station Maternité und die zweite Hälfte in der Inneren Medizin.

Wieso hast du dich für diesen Beruf entschieden?

Schon als ich ein kleines Kind war wusste ich bereits, dass ich später einmal in einem Spital arbeiten werde. Und so ist es nun auch gekommen. Es ist mir persönlich wichtig, Menschen in jedem Alter zu helfen und unterstützen zu können. Die Station Maternité, auf der ich momentan arbeite, gefällt mir besonders. Es ist ein wunderbares Gefühl, mit zumeist glücklichen Patientinnen und Patienten zu arbeiten und den Anfang eines neuen Lebens miterleben zu dürfen. Das berührt mich jeweils sehr. Aber auch ganz allgemein ist die Lehre am Spital Zollikerberg für mich gleichzeitig auch eine Art Lebenslehre. Das Wissen, das ich mir hier aneigne, und die Erfahrungen, die ich hier sammle werde ich für mein ganzes weiteres Leben nutzen können.

Wie erlebst du die berufliche Atmosphäre im Spital Zollikerberg?

Als sehr schön und vielseitig. Ich komme direkt aus der Sekundarschule A und habe mich im vergangenen Jahr für eine Lehre hier als Fachfrau Gesundheit beworben. Seit August 2023 arbeite ich nun hier und bin sehr zufrieden. Ich fühle mich in meinem Team gut aufgehoben und habe ein gutes und enges Verhältnis zu meiner direkten Vorgesetzten. Auch die für mich zuständige Berufsbildnerin unterstützt mich sehr. Sie achtet stets darauf, dass ich meine erforderlichen Kompetenzen erreiche und hat immer ein offenes Ohr für mich, wenn ich eines benötige.

Du bist eine der wenigen Personen, die eine Swiss Olympic Card besitzt. Was ist das und wie konntest du so eine ergattert? 

Kurz zu Erklärung: Die «Swiss Olympic Cards» zeigen den verschiedenen Gemeinden, Kantonen, Schulen und weiteren Partner:innen auf, welche Athletinnen und Athleten in Verbandsförderprogrammen erfasst sind und somit gezielt gefördert werden sollen. Wie viele Talentkarten es gibt, variiert bei jeder Sportart. Zudem gibt es sowohl eine regionale und eine nationale Karte. Welche davon man erhält, hängt von der erreichten Punktzahl eines Eignungstests ab, dem "PISTE"-Test. Dieser findet während eines ganzen Tages immer einmal im Jahr statt. Ziel des Tests ist es, festzustellen, wie gross das Potenzial jeder Teilnehmerin und jedes Teilnehmers für die Zukunft ist. Gemessen werden beispielsweise Grösse, Sprungkraft und weitere Faktoren. Dank meiner Punktzahl hätte ich eine nationale Karte bekommen, da ich aber nicht in einem Nationalen Nachwuchs Verband (NNV) bin, habe ich dennoch die Regionalkarte erhalten. Meine SWISS Olympic Card betrifft den Bereich Beachvolleyball. Ich spiele in dieser Kategorie bei "ZUZU Beach" in Kloten und da meine Partnerin in Bern wohnt, bin ich auch ab und zu dort und trainiere in der "Beach Academy Bern".

Sportlerprofil mit persönlichen Daten, Bewertungen und Statistiken.

PISTE-Test Céline Larisch

Céline Larisch hat in ihrer PISTE-Auswertung mit einer Wertung von 4.3 von 5 die Potenzialeinschätzung A bekommen. In ihrem Zertifikat sind die verschiedenen Leistungsbereiche wie Athletik, Handlungshöhe oder Technomotorik abgebildet. 

Wie vereinbarst du deinen Leistungssport mit deiner Arbeitstätigkeit? Erleichtert dir die Anstellung beim Spital Zollikerberg das Verfolgen deiner Sportkarriere?

Dank der Swiss Olympic Card konnte ich mit dem Spital Zollikerberg abmachen, dass ich mit entsprechend angepasstem Lohn 80 Prozent arbeite, statt wie die anderen Lernenden 100 Prozent. Das ermöglicht mir, pünktlich im Training anzukommen und auch all meine erforderten Trainingseinheiten zu absolvieren. In der Schule darf ich ausserdem in der Zeit des Sportunterrichts andere Dinge erledigen, wie beispielsweise Hausaufgaben oder Lernen. So kann ich meine Zeit gut selbst einteilen. Ich finde es extrem schön, dass ich nach einer langen Suche nach einer geeigneten Lehrstelle nun einen tollen Betrieb gefunden habe, der es mir ermöglicht, meinen Leistungssport weiterzuführen.

Wie sieht eine typische Woche mit Arbeit und Training bei dir aus?

Montags arbeite ich den ganzen Tag und gehe ab 18.00 Uhr ins Training. Dort stehen dann vor allem Kraftübungen und Übungen mit dem Ball an. Am Dienstag trainiere ich am Morgen und am Abend, am Mittwoch und Donnerstag gehe ich ganztags zur Schule und abends wieder ins Training. Freitags arbeite ich den ganzen Tag bis 16.00 Uhr und kann mir danach etwas Zeit für mich nehmen.

Im Sommer sind meine Wochenenden jeweils für ein bis zwei Turniere reserviert. Hausaufgaben für die Schule und das allgemeine Lernen werden zwischendurch, auf dem Weg ins Training oder auch danach erledigt. Im Winter, wenn die Wettkampfsaison vorbei ist, trainiere ich ebenfalls an den Wochenenden.

Was möchtest du in der Zukunft bei uns im Spital aber auch in deiner persönlichen Karriere sowohl im Sport als auch in der Arbeitswelt noch alles erreichen?

Es wäre natürlich ein Traum, eine Profikarriere einschlagen zu können. Mir ist jedoch auch bewusst, dass dies nicht so leicht zu erreichen ist. Abgesehen vom Sport habe ich meiner Mutter schon seit ich ein Kind bin erzählt, dass es mein allergrösster Traum ist, Rettungssanitäterin zu werden. Und ich hoffe, dass sich einer der Träume erfüllen wird.

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